Die Initiative HANUAUER GESPRÄCHE erinnert an die Opfer des Attentas von Hanau am 19.02.2020. In verschiedenen deutschen Städten fanden bereits Gespräche statt – nun auch in Köln-Mülheim:
Wir sind heute der Einladung von Diana, Greta und Vaska gefolgt, drei bulgarische Frauen, die für das schreckliche Geschehen der Ermordung von 9 Menschen eine Erinnerungskultur gestalten und sitzen auf dem Kirchplatz-der-Begegnung an der St. Antoniuskirche.
Die Fotos der Ermordeten nehmen wir in unsere Mitte und nennen ihre Namen – achtsam und behutsam. Im Eingangsbereich der Kirche gibt es die Möglichkeit Fürbitt-Karten zu schreiben und Kerzen anzuzünden.
Wir sprechen über die Opfer und den Schmerz der Familien und teilen deren Wut und Fassungslosigkeit über verschleppte Unterstützung und Aufklärung.
Wir sprechen über rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland. Wo findet Ausgrenzung und Abwertung bestimmter Menschengruppen statt – in unserer Umgebung, vielleicht auch durch uns selbst?
Heute ist ein Tag des Totengedenkens in der bulgarisch-orthodoxen Tradition: so teilen wir auch kleine Prosphora-Brote. Sie sind mit Kreis-Bildern gestempelt – Zeichen der Verbundenheit zwischen Lebenden und Toten.
Da sind wir uns einig: in diesem Gespräch erleben wir Verbundenheit unter uns und mit den Ermordeten und mit deren Familien und fühlen uns ermutigt, weiterzumachen in unserem Engagement für eine Gesellschaft, in der alle Menschen angstfrei leben können.
Am Ende singen Diana und Greta und Vaska ein Lied, das die Sehnsucht nach Heimat besingt - dass alle Menschen einen Ort haben mögen, wo sie sich zuhause fühlen!
Dieses Treffen wurde ermöglicht durch eine Vernetzung von
HANAUER GESPRÄCHE – Sozialraumkoordination Mülheim-Nord –
kath. Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius
Text B.Bleck